Schlagwörter
Bärtierchen, Bärtierchengeschichte, Forscher werden, Frühlingsgeschichte, Moosgeschichte, Waldgeschichte
Maja sucht die Bärtierchen
Behutsam setzte Maja einen Fuß vor den anderen. Sie war darauf bedacht, nicht auf das grüne Moos am Waldboden zu treten, weil sie wusste, dass darin kleine Tierchen lebten. Gesehen hatte sie die noch nicht, denn sie waren so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen konnte.
In der Schule hatten sie darüber gesprochen und Maja war fasziniert von den Bildern, die die Lehrerin von den Bärtierchen gezeigt hatte. Sie sahen tatsächlich wie Bären aus, nur kleiner waren sie, viel kleiner, höchstens einen Millimeter groß.
Als Maja ihre Mutter danach fragte, hatte diese gar nichts davon gewusst und gemeinsam hatten sie im Internet danach geforscht und sich die Tierchen gemeinsam angesehen.
Als Maja eine große Moosfläche entdeckte, beugte sie sich hinunter und schaute ganz genau hin.
„Na ihr Süßen“, flüsterte sie. „Schade, dass ich euch nicht sehen kann, aber ich weiß, dass ihr da seid. Sicher tapst ihr gerade wie tollpatschige Bären durch das Moos.“
Zart berührte sie das feuchte Moos, in dem Tautropfen glitzerten.
Es war Frühling geworden und endlich durfte Maja auch wieder in den Wald gehen, der ganz nah an ihrem Zuhause lag. Sie hatte mit Mama vereinbart, dass Mama die große Messingglocke anschlagen würde, die auf der Terrasse hing. Ihr Klang würde sie nach Hause rufen, wenn das Mittagessen fertig war.
Noch war Zeit und Maja zog ihre Jacke aus, legte sie auf einen dicken Baumstamm und setzte sich darauf. Bald würden die Forstarbeiter diesen Baumstamm sicher abholen. Maja träumte. Irgendwann würde sie auch im Wald arbeiten und die Tiere erforschen, die dort lebten. Sie wollte eine Forscherin werden, das war ganz klar. Zu Weihnachten hatte sie ein Mikroskop bekommen und seitdem untersuchte sie alles, was darunter passte.
„Ich werde etwas Moos mitnehmen“, nahm sie sich vor. „Vielleicht entdecke ich dann die Bärtierchen!“
Vorsichtig zupfte sie ein wenig Moos aus und packte es in eine Plastikdose, die sie immer bei sich trug.
„Echtes Moos, mit echten Bärtierchen!“, seufzte sie glücklich und trat den Heimweg an.
Kurz bevor sie den Garten erreichte, hörte sie den Klang der Glocke.
„Bin schon da!“, rief sie.
Nach dem Mittagessen untersuchte sie das Moos, interessant sah das aus, wenn man es so groß betrachten konnte, kleine grüne Sternchen konnte sie erkennen, aber leider keine Tiere.
„Macht nichts, irgendwann werde ich euch schon finden“, flüsterte sie und trug das Moos in den Garten, vielleicht würde es sich dort vermehren und sie konnte später in Ruhe weiterforschen.
© Regina Meier zu Verl
Copyright f. d. Bild Josef Thomalla
klatschmohnrot sagte:
Hat dies auf klatschmohnrot rebloggt.
bruni8wortbehagen sagte:
eine feine kleine Geschichte über die Bärtierchen, ein Geheimnis im Moos.
Gefällt mir sehr gut.
Liebe Grüße lasse ich hier
klatschmohnrot sagte:
Danke schön, liebe Bruni
und herzliche Grüße an Dich
Regina
wholelottarosie sagte:
Eine schöne Geschichte! Das erinnert mich an meine Kindheit in einem abgelegenen Dorf im Ebbegebirge. JedenTag stromerten wir durch die Wälder, kletterten auf Bäume, sammelten Heidelbeeren und auch Fichtennadelspitzen für die Oma, die daraus Badezusatz herstellte. Einmal entdeckten wir einen riesigen Hügel der Roten Waldameise. Diese bei der Arbeit zu beobachten war faszinierend.
LG von Rosie
klatschmohnrot sagte:
Liebe Rosie,
ich war als Kind auch viel im Wald unterwegs und immer wieder zieht es mich in den Wald meiner Kindheit, der sich sehr verändert hat, aber die Erinnerungen kommen dort am besten wieder zum Vorschein.
Liebe Grüße
Regina