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Der Frühlings-„Unkraut“-Salat
Ein herrlicher Frühlingstag ist heute. Pia und Pit sind mit ihren Eltern zu Besuch bei Großtante Regine, die in einem hübschen, kleinen Häuschen, das fast ein bisschen wie ein Hexenhäuschen aussieht, zu Besuch. Irgendwie, findet Pia, sieht auch Großtante Regine ein bisschen aus wie eine Hexe. Eine schwarze Katze hat sie auch. Doch das denkt Pia nur ganz leise, während sie zu den vielen Trockensträußen, die in der Küche von der Decke hängen, blickt.
„Sind das Giftkräuter?“, rutscht ihr dann doch eine Frage heraus. Sie wird rot, weil alle lachen.
„Nein“, sagt Großtante Regine mit einem Lächeln. „Es sind Gewürze, Heilkräuter und Blumenschmuck in einem. Ist doch praktisch, nicht?“
„Stimmt!“ Pia nickt.
„Und wo pflückst du diese praktischen Sträuße?“, fragt Pit.
„Draußen vor der Tür: im Garten, auf der Wiese nebenan und hinten am Waldrand, ja, und auch im Wald“, antwortet die Großtante.
„Ich möchte auch gerne so einen tollen Kräuterstrauß pflücken“, seufzt Pia.
Alle lachen wieder. „Dazu ist es noch viel zu früh im Jahr“, meint Mama. „Jetzt wachsen noch keine Kräuter.“
„Falsch“, widerspricht Großtante Regine. „Auch im Frühling hat meine Wiese schon vieles zu bieten. Habt ihr Lust, unseren Salat fürs Abendbrot zu pflücken?“
„Salat? Wo? Auf der Wiese?“ Entgeistert starren Pia und Pit die Großtante an, und Pia denkt insgeheim: ‚Sie ist doch eine Hexe!‘
„Kommt mal mit!“, sagt die Großtante da auch schon. Sie nimmt einen Korb und öffnet die Tür, die von der Küche direkt in den Garten führt. Mit wieselflinken Schritten stapft sie den Kindern voraus zur Wiese.
„Heute Abend gibt es Würstchen, Bratkartoffeln und Löwenzahnsalat. Seht ihr“, sie bückt sich und pflückt ein längliches, gezacktes Blättchen, „so sieht ein Löwenzahnsalatblatt aus. Davon könnt ihr hier ganz viele pflücken. Aber nehmt von jeder Pflanze nur zwei oder drei Blättchen!“
„Igitt“, schreit Pit. „Ich esse doch keinen „Unkraut“-Salat. Ihh…“ Er schüttelt sich.
Auch Pia fühlt sich etwas flau im Magen.
Großtante Regine aber lacht. „Was seid ihr für kleine Stadtmäuse! Löwenzahnsalat schmeckt besonders im Frühling wundervoll – und in ganz noblen Restaurants gilt er sogar als eine teure Delikatesse.“
„Echt?“ Pia zieht begeistert los. „Dann müssen wir ganz viel davon pflücken, denn teure Delikatessen esse ich am allerliebsten.“
„Ich auch!“, schreit Pit, der nicht zugeben will, dass er sich unter einer „Delika…“ nichts vorstellen kann.
Voller Eifer pflücken die Geschwister ihren Abendbrot-Salat. Es macht Spaß, das eigene Essen selbst zu pflücken, finden sie. Stolz kommen sie später mit einem Korb voller Löwenzahnblätter zurück. Und hungrig sind sie. Mächtig hungrig sogar. Klar.
© Elke Bräunling
Hier erzählt dir Marc Schröder diese Geschichte
Pia, Pit und der Unkrautsalat
Löwenzahnwiese, Bildquelle © Hans/pixabay
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Monika sagte:
Herrlich :lol:
,•’„.’ •,•’„.’•,
’•, ’ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ. •’
…..`’•,, liche Grüße
Monika
Märchenfrau sagte:
Danke
:)
Ein lachender „Kräuterhexen“gruß
Elke
Joona sagte:
Nach Deiner Geschichte bin ich doch tatsächlich rausgerannt und hab nachgeschaut, ob ich etwa was verpasst habe *lach* . Natürlich nicht, der Löwenzahn ist bei uns noch gaaanz klein. Aber bald gibts den ersten Unkrautsalat aus Giersch. Das ist auch lecker
Liebe Grüße Joona
Märchenfrau sagte:
Irgendwie wundert mich dies nun gar nicht, Joona! *lach zurück*
Auch hier ist der Löwenzahn noch sehr klein, aber mit Glück findet man den einen oder anderen Weinberg, in dem er schon wächst, neben herrlichen Winterrapunzelpflanzen. Eine leckere Mischung !!!
Giersch haben wir hier gar nicht, ich kenne ihn nur aus Klagen vieler Gartenfreunde. Auf Bildern sieht er sehr nett aus.
Lieber Gruß
Elke
Lore Platz sagte:
Da ich auf dem Land lebe, habe ich auch schon Löwenzahnsalat gegessen. Hm Lecker. Leider bin ich jetzt gehbehindert und kann nicht mehr auf Suche gehen.
Märchenfrau sagte:
Ja, Lore, es ist schon bedenklich, was man heutzutage als „unnützes“ Unkraut ansieht und damit meine ich nicht nur den Löwenzahn und auch nicht unbedingt nur die Wildkräuter. Alles, was nichts kostet, ist vielen Menschen auch nichts mehr wert. Schade, nicht?
Lieber Gruß und einen schönen Frühlingsanfangstag dir
Elke
renate sagte:
Oweia, jetzt habe ich mich doch festgelesen an diesen wunderschönen Geschichten, dabei wollte ich vor dem Mittagessen noch in unseren Auenwald gehen, wo die ersten Blätter des Bärlauchs zum Pflücken locken.
Keine Angst, ich weiß, dass ich nur 2 Blättchen pro Pflanze pflücken darf.
In wenigen Tagen wird die halbe Stadt nach den Bärlauchblüten duften und oft hört man dann, wie jemand sagt: „Riechst du das auch? Hier riecht es ganz toll nach Zwiebeln!“
Danke für deine hübschen, so gut beobachteten Geschichten über die Natur.
Liebe Grüße Renate
Märchenfrau sagte:
Danke, Renate, für deinen Besuch.
Ja, lies dich nur fest … und schicke mir ganz rasch ganz viele Bärlauchblätter. Sie vermisse ich nämlich hier in unserem Wald sehr. Und auch den herrlichen, appetitanregenden Duft, den sie verströmen.
Hmmm, und jetzt bin ich hungrig, bärlauchhungrig.
Lieber Gruß
Elke